Am Donnerstag, den 23. Mai, war es soweit. Noch vor offiziellem Beginn haben sich fünf Jugendgruppen in unserem Pfarrsaal getroffen, um die letzten Anweisungen vom BDKJ zur Aktion zu erhalten. Für uns DPSG’ler war es besonders spannend, da wir die „Get-it“-Option gewählt hatten und deshalb erst direkt vor Ort erfuhren, was in den nächsten 72 Stunden unsere Aufgabe sein wird. Wir staunten nicht schlecht, als wir hörten, was wir alles zu bewältigen haben:
1. Baut mindestens 72 Insektenhotels und Nistkästen mit mindestens 7 verschiedenen Modellen.
2. Stellt mindestens 72 Samenbomben her und verteilt diese an Nachbarn, Freunde und Verwandte.
3. Entwickelt einen Geo-Cache (oder Geo-Catch ;-)) zum Thema Nachhaltigkeit in Bayreuth.
4. Plant einen Jugendgottesdienst zum Thema Nachhaltigkeit.
Nachdem auch alle anderen Gruppen ihre Aufgaben bekommen hatten, hielten wir bei einer guten Brotzeit erstmal ein Planungstreffen ab und knobelten erste Entwürfe für Insektenhotels, Samenbomben und die Geo-Caching-Tour aus. Freitag früh ging es dann mit voller Motivation ans Werk. Während ein Teil von uns die ersten Bretter für die Insektenhotels sägten, machten sich andere an die Samenbomben und formten nicht nur 72, sondern genau 222 Samenbomben, die wir dann in die Sonne zum Trocknen legten. Währenddessen war auch die Geo-Caching erfolgreich gewesen und hatte die erste Koordinate zum Thema Nachhaltigkeit in Bayreuth besorgt (wo, wird natürlich nicht verraten :-)). Am Nachmittag stand dann unsere größte Aufgabe an, bei der wir tatsächlich jeden und jede gebraucht haben: die Bambus-Stäbchen-Reinigung. Wir hatten erfahren, dass sich einige dieser Stäbchen sehr gut als Füllmaterial für unsere Insektenhotels eignen, da die Insekten sich dort gerne einnisten. Die Herausforderung bestand nun jedoch darin, all die Tausende von Stäbchen herzustellen, die wir dafür benötigten. Wir verraten jetzt lieber nicht, wie lange wir saßen und die Bambusstäbchen zurechtgeschnitten, gesäubert und auf scharfe Risse untersucht haben, an denen sich die Bienen hätten verletzen können. Zumindest dämmerte es schon, als wir mit der Arbeit aufhörten. Belohnt wurden wir mit einer unglaublich leckeren Lasage a la Dutch Oven, die drei von uns gekocht hatten. Danach verbrachten wir einen sehr lustigen Abend am Lagerfeuer, an dem wir zu Liedern wir „Grenade“ und Die Ärzte-Klassikern, wie könnte es auch anders sein, unsere Bambusstäbchen gesäubert haben.
Für den Samstag hatten wir uns viel vorgenommen. Nachdem ein Teil von uns wieder zum Holzschneiden losgezogen ist, haben andere sich neue Konstruktionen für die Insektenhotels ausgedacht – schließlich sollten es am Ende sieben verschiedene Modelle werden. Dabei ist auch unser Lilien-Insekten-Hotel entstanden, worauf wir ganz besonders stolz sind (s. Foto). Außerdem hat unsere Kreativ-Gruppe ganze Arbeit geleistet, indem sie nicht nur einen Flyer mit wertvollen Informationen zum Aufstellen der Insektenhotels erstellt, sondern diesen Flyer auch professionell designt hatte. Auch die Geo-Cache-Gruppe war erfolgreich gewesen. Es konnten mehrere Orte in Bayreuth zum Thema Nachhaltigkeit ausfindig gemacht werden und mit dem Einverständnis der Eigentümer die verschiedenen Hinweise vor Ort versteckt werden. Nun ist der Cache auch tatsächlich bereit, von DIR gefunden zu werden! Es erwartet dich hierbei nicht nur eine Geo-Cache-Tour durch Bayreuth, sondern du wirst auf der Strecke auch einigen Lebewesen begegnen, die dir vielleicht die ein oder andere Lebensgeschichte von sich erzählen werden. Probiere es gerne aus!
Am Abend wurden wir von den Ministranten zu einer kleinen Andacht eingeladen. Da die Ministranten fleißig an ihrem Barfußweg für den Kindergarten gebaut haben, waren sie ebenfalls vor Ort. Es war einfach schön, sich nach einem so anstrengenden Tag zusammenzusetzen und bei Kerzenschein einen Moment darüber nachzudenken, für was wir alles dankbar sind.
Und dann war auch schon Sonntag, der letzte Tag unserer 72-Stunden-Aktion. Jetzt musste es zügig gehen. Während ein Team die Insektenhotels aus Ton frisch aus dem Brennofen abgeholt hat (juhuuu, es hatten alle Hotels im Ofen überlebt), haben andere einen kleinen Stand vor der Kirche vorbereitet. Nach dem Gottesdienst luden wir die Gemeinde ein, zu uns an den Stand zu kommen, sich über die 72-Stunden-Aktion zu informieren und ein Insektenhotel mit nach Hause zu nehmen. Unser Ziel war es, dass die Bayreuther Insekten an möglichst verschiedenen Plätzen in Bayreuth ein Zuhause finden. Lieben Dank an jeden, der dazu mit einem Platz im Garten oder auf dem Balkon beigetragen hat! Nach einem sehr leckeren Mittagessen (es gab richtig gute Wraps) stand als letztes Teilprojekt auf dem Plan: Planung eines Jugendgottesdienstes zum Thema Nachhaltigkeit. Als wir so darüber nachdachten, kam uns der Gedanke: Nachhaltigkeit, das gibt es nicht nur in der Natur, sondern auch im Gemeindeleben. Was wir damit meinen? Das verraten wir euch im Jugendgottesdienst (Termin muss noch festgelegt werden, voraussichtlich im Herbst). Herzliche Einladung aber schon dazu!
Jetzt sind wir schon fast am Ende angelangt. 72 Stunden voller Energie und Kampfgeist, in denen wir viel geschafft haben. Nachdem wir es geschafft hatten, die restlichen, noch nicht ausgegebenen Insektenhotels an die umliegenden Nachbarn in unserer Gemeinde zu verteilen, kam um die Ecke plötzlich eine kleine Belohnung an dem doch sehr warmen Tag gefahren: ein Eiswagen, bei dem wir alle die ein oder andere leckere Kugel verzehrten! Ein gelungener Abschluss einer tollen Aktion, der dann auch das Aufräumen mit Guter-Laune-Musik der 90er und dem ein oder anderen Tanz nochmals beschleunigte und zum Kinderspiel machte.
Es war ein tolles langes Wochenende: an Ereignissen hat es sicherlich nicht gemangelt und trotz der großen Herausforderung haben wir es geschafft – wir konnten was bewegen in 72 Stunden, ganz nach dem Motto der Aktion: „In 72 Stunden die Welt ein bisschen besser machen!“ Danke auch an euch alle, die eines unserer Samenbomben oder Insektenhotels mit nach Hause genommen haben und bei sich aufgestellt haben. Das nächste Mal sind wir sicher wieder mit dabei!
Gut Pfad!
Text: Christian Gortol und Thomas Schmitt